Dienstag, 27. März 2007

:: winnie ::

070327wonderyears
Oh, Winnie. Wir haben nichts anderes von dir erwartet.

Und was Kevin betrifft, gehe ich davon aus, dass er unterstützt von zwei Dobermännern, seinen grenzdebilen Freunden und Higgins ein ausgefülltes Erwachsenenleben in Hawaii verbringt. Synchronstimmen-bedingte Unterscheidungsleistungen funktionieren eben nicht immer.

:: qed ::

Wie (die beiden) LeserInnen älterer Beiträge bereits wissen: Das mit dem wissenschaftlichen Bloggen ist eine seltsame Sache. Erschwert, durch die traurige Tatsache, dass ich eine jener zaghaften Gestalten bin, die SICH NIE FÜR EIN VERDAMMTES SPEZIALGEBIET entscheiden konnten. Und ich fürchte, der humbold'sche Universalismus war dabei nicht das primäre Kriterium der Motivation.

Mit einem Wort - kein Mensch interessiert sich für mein studentisches wissenschaftliches Arbeiten. Exempel?:

070325reliquiarbaltimore_klein1Das um die Mitte des 14. Jahrhunderts am Hof des (Passions-Reliquien-Freaks) Karl IV entstandene Dornenkronen Reliquiar in
Form eines
Schmerzensmannes
(Walters Art Museum) birgt - zumindest für KunsthistorikerInnen - ein gewisses Frustrationspotential in sich.
liest noch wer?
Es entzieht sich aufgrund seiner ungewöhnlichen formalen Beschaffenheit (goldglänzend, indifferent, und definitiv nicht-leidend) einer Einordnung in die - klassische - Sichtweise auf christliche Passions/Andachtsbilder, paraphrasiert: "geschunden sieht er aus, unser Herr. Oh, das viele Blut. Das viele Leid. Welch Mysterium - ein geschlagener, durchbohrter und kurzfristig toter Gott. Und alles nur, um unsere Schuld in einem seltsamen Rechtsakt wegzuwaschen. Zeit mein Leben mal wieder auf ein gottgefälliges Fundament zu stellen. Und meinen Zehent zu zahlen. Und Ablass. Am besten auch gleich für meine 10 Kinder."
noch wer dabei?
wirklich?

Jetzt beinhaltet mein Reliquiar zum Glück auch noch ein real-angreifbares Partikelchen der Dornenkrone und ermöglicht damit folgende These: Enstprechend der Spätmittalterlichen Mystik, deren Kontemplationsweg im Idealfall vom Materiellen zum Geistigen führt, wandert auch hier der Blick vom materiell-historischen, leicht zugänglichen Zeugnis hin zum Abstrakt-Metaphysischem, dem (gold)glänzenden Zeichen für den Triumph Gottes, dem - auf den ersten Blick unzugänglichen - auferstandenen Körper.
phuhh. Bin ich froh, dass mir zumindest eine Arbeitshypothese eingefallen ist.

thing is: niemand will wissen, ob ich in einem Monat während meiner extensiven Mystiker-Lektüre über eine Stelle stolpern werde, die das alles wieder obsolet machen wird.

Wissenschaftliches Bloggen als Studi sucks.

Wenden wir uns also spannenderen Dingen zu ...
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