Freitag, 4. April 2008

:: who wants to be a cylon? ::

08apr_bsg

squeee! Battlestar Galactica the final season premiers Friday April 4th at 9/10C.

... und trotz ein paar verpfuschter Episoden letztendlich noch immer eines der elegantesten TV-Produkte ever made.

Dass es eine ganze Minute verworrener Synapsensprünge gebraucht hat, bevor ich den Konnex Promobild - letztes Abendmahl etablieren konnte spricht für meine hartnäckige Resistenz gegen religiöse Thematiken im Allgemeinen und Bildfindungen im Besonderen. Ich hätte schwören können, es gibt einen Jaques-Louis David, der nicht nur als Zitatenquelle gedient hat, sondern 1:1 mit der Komposition übereinstimmt.

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(click to enlarge)
J.-L. David, Ballhausschwur, Musée national du Château/Versailles, 1791

Das ganze harte tableau-vivant-artige* Gestenspektakel - postrevolutionärer Klassizismus 101. Seltsam. Irgendwo muss eines dieser patriotischen wir-deuten-mal-schnell-römische-Geschichte-
aufs-Zeigeschehen-um Stücke hängen, von dem das Sci-Fi Channel art department abgekupfert hat. Lucius Tarquinus Priscus klagt seinen Bruder der Entführung der Vestalischen Jungfrauen an. Oder so. Aber Six als Jesusfigur macht die fanboys/girls und hardcore Storyline-Exegeten sicherlich glücklicher und ist letztendlich in Anbetracht des psychotischen Cylon Monotheismus auch um vieles schlüssiger.

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(klick to enlarge)
Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie/Mailand, 1494-1498


* Ich plädiere ja für die Wiederbelebung dieser wunderbar kurzweilig bildungsbürgerlichen Kollektivunterhaltung. Obwohl selbst bisher nur einmal dabei - als Gruppenfoto während der Londonexkursion und dann gleich Poussin, mit Blakes Newton vor der British Library als goldenem Kalb samt Reigentanz und Hrn. Prof. als Moses. Wo ist dieses Foto abgeblieben? Vom Assistenten zensuriert? Vermutlich.


p.s.: weil mir squeeeee! als nicht 100% adäquater Ausdruck erschien, um meine Battlestar Aufgeregtheit zu vermitteln, war meine Google Anfrage gerade ‚outcry of astonishment‘ (sowiso falsch, weil ja eig. ‚excitement‘) und was sind die ersten vier Treffer? Benvenuto Cellini. Meine Google Paranoia kickt ein. Ich bin sofort überzeugt, der Moloch weiß, was ich studiere. Letztendlich schreibt Cellini bloß über das kunstgeraubte Salzfäßchen:

„When I exhibited this piece to his Majesty, he uttered a loud outcry of astonishment, and could not satiate his eyes with gazing at it. (...) we dined gaily together, placing the salt-cellar in the middle of the table, and thus we were the first to use it.“

Für mich besser wäre gewesen: „he uttered ‚hoiza!‘ a loud outcry of astonishment“, das hätte ich dann sofort genommen.

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